Dienstag, 19. Juni 2012

Die ersten Schritte in die richtige Richtung

Das Ziel für Momo war klar: Ich wollte sie reiten, so gut wie möglich ausbilden und vielleicht irgendwann mal ein paar kleine Turniere mit ihr starten. Der Weg dahin war mir aber noch nicht so wirklich klar...

Bevor an "Reitpferd" überhaupt zu denken war, mussten erstmal Momo`s physische Zipperlein behandelt werden. Und das waren Einige!
Angefangen bei extrem verspannter Nackenmuskulatur, die den Atlaswirbel immer wieder in die falsche Position gezogen hat, über einen Muskelfaserriss in der Sattellage bis hin zu einer "schiefen Hüfte", lief in Momo`s Körper alles irgendwie quer. Woher die ganzen Probleme bei einem so jungen Pferd herrührten kann ich nicht genau sagen, ich vermute aber, dass ein unpassender Sattel in Verbindung mit einer nicht pferdegerechten Reitweise die Ursache waren.
Meine Osteopathin Jana war unzählige Male da und hat massiert, Blockaden gelöst und mir auch sehr viel beigebracht, damit sie nicht wegen jeder Kleinigkeit wiederkommen muss ;-).
Auch der Tierarzt war da um abzuklären, ob die Verletzung von der Rennbahn bleibende Schäden verursacht hat (zum Glück nicht)

Leider hatte sich Momo schon eine ungesunde Laufweise angeeignet, um sich zu schonen, die es nun nach den ganzen Behandlungen galt, ihr wieder abzugewöhnen und in ein gesundes Laufen umzuwandeln.
Nur wie? Da die Vorbesitzerin sagte, sie lasse sich super longieren, habe ich es zunächst damit versucht, doch ohne den gewünschten Erfolg...Ja, Momo hört auf die Kommados "Schritt", "Trab", "Galopp" aber mit gutem Laufen hatte das nichts zu tun, denn sie schredderte nur so um die Kurve, von Biegung keine Spur, Kopf hoch, Rücken weg...

Durch Jana kam ich dann auf die Internetseite von B. Teschen ("Wege zum Pferd") und lernte dort eine Art des Longierens kennen, die mir sinnvoll und pferdefreundlich erschien. Ich kaufte also den Longenkurs und arbeite seitdem danach. Das brachte endlich die ersten Erfolge! Die richtige Muskulatur baute sich langsam auf, Momo lernt, auch ihr linkes Hinterbein schmerzfrei zu benutzen und weiß, dass "vorwärts-abwärts" zunächst einmal gut für sie ist. Taktfehler hat sie heute so gut wie keine mehr.

Seit ein paar Monaten kann ich sie nun reiten, sie hat einen extra angepassten Sattel und seitdem keinen Sattelzwang mehr. Sie lässt mich in Ruhe aufsteigen und auch die Bocksprünge sind seeehr selten geworden.
Ich habe eine tolle Reitlehrerin gefunden, die mich unterstützt. Durch Ulli bin ich ein wenig von meinem klassischen "FN-Weg" abgekommen und ergänze meine "normale" Reitweise nun mit Elementen von Philippe Karl. Solchen "alternativen Reitweisen" stand ich bis vor Kurzem immer sehr skeptisch gegenüber, die Erfahrung mit Momo zeigt mir aber, dass eine sinnvolle Kombination aus verschiedenen Lehren durchaus zielführend sein kann.
Wir sind also auf dem richtigen Weg, auch wenn ich nicht genau sagen kann, welcher Weg es ist. Es ist eben eine Kombination aus für mich und Momo sinnvollen Bausteinen.

Auf der Seite "Wege zum Pferd" gab es ein tolles Forum, in dem man sich über die Erfahrungen im Longieren und auch im Reiten austauschen konnte. Dort habe ich Tagebuch über Momo`s Fort- und Rückschritte geführt. Leider wurde das Forum nach einem Hackerangriff geschlossen. Da mir das Tagebuch immer sehr geholfen hat, strukturiert zu arbeiten und Dinge nochmal nachzulesen, habe ich mich zu diesem Blog entschieden. Ich hoffe, dass sich mit der Zeit einige Leser finden, die mich mit Anregungen, Lob und Kritik unterstützen werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen