Donnerstag, 13. Dezember 2012

Das neue Zuhause

Momos neuer Stall gefällt uns bisher wirklich sehr gut!
Momo ist entspannt, arbeitet super mit und wir machen auch reiterlich endlich mal wieder Fortschritte.
Hier ein paar Eindrücke:






Momo hat wieder dickes Winter-Teddyfell ;-). Im Hintergrund der riesige Reitplatz, leider zur Zeit festgefroren und zugeschneit...






Die neuen Freunde...Die kleine Scheckstute versteckt sich lieber, sie möchte nicht fotografiert werden =)

Das ist die Reithalle. Sie hat eine normale Größe (20x40), aber da wir bisher nur kleineres gewohnt waren, ist es erstaunlich, wie groß man hier die Wendungen reiten kann.




Freitag, 23. November 2012

Der Umzug

Nun war es endlich soweit, Momo und ich mussten (mit einem lachenden und einem weinenden Auge) umziehen. Und zwar nicht mal eben um die Ecke, sondern ca. 600km von Nord nach Süd...
Schon im Vorfeld war ich mehr als gestresst, da ich lange nach der optimalsten Transportmöglichkeit für Momo gesucht habe. Letztendlich habe ich sie mit der Spedition Jens Müller gefunden. Dabei fuhren außer Momo noch 4 andere Pferde mit einem großen LKW quer durchs Land.

Die Reise startete etwas holprig, denn mein Pferd hatte andere Pläne, als auf diesen LKW zu klettern. Die Rampe war etwas wackelig und ihr daher nicht geheuer. Außerdem standen viel zu viele (männliche) Helfer um sie herum, die es zwar gut meinten, aber mit ihrer etwas ruppigen Art (Männer eben...) und einem absolut falschen Timing alles nur noch schlimmer machten. Irgendwann schaltete sich dann mein Verstand wieder ein, ich drückte meiner Kollegin mein Pferd in die Hand und übernahm selbst die "treibenden Hilfen" von hinten.
---> eine Minute später stand Momo auf dem LKW!
Ich könnte mich selbst ohrfeigen, dass ich nicht früher schon das Kommando übernommen habe, aber ich war viel zu sehr neben der Spur...
"Treibende Hilfen" heißt in diesem Fall mit der Gerte in großen vertikalen Bewegungen zu wedeln, OHNE das Pferd zu berühren. Das kennt Momo, da weiß sie, was zu tun ist.
Einer der Helfer riet mir noch "Hau mal drauf!"Smilie by GreenSmilies.com Das hatte er selbst schon vorher versucht und brachte GAR NICHTS!!! (wen wundert`s?)...was ich ihm dann auch gesagt habe.

So, endlich konnte es dann losgehen. Bei der ersten Pause habe ich nochmal selbst nach ihr geschaut, war aber alles soweit in Ordnung.
11 Stunden später (!) waren wir dann endlich am Ziel und ich konnte meine Kleine wieder in Empfang nehmen. Ich war auf das schlimmste gefasst, aber Momo stieg ganz ruhig, zwar etwas verschwitzt aber nicht in Panik vom LKW, guckte sich um, ging in ihre neue Box und stiefelte schnurstracks zum Heu.
PUH!!!!!! das war ja einfach! Frauchen ist ja sooooooooo erleichtert!!!!!

Jetzt ist sie seit 4 Tagen im neuen Stall und gibt sich ganz cool. Hier und da ist sie zwar noch etwas angespannt, aber eher neugierig als ängstlich. Jetzt muss sie nur noch Freundschaft mit den anderen Pferden schließen, so dass sie nicht mehr alleine raus muss, und dann bin ich zufrieden. Morgen werde ich mal den ersten Reitversuch starten.


Montag, 15. Oktober 2012

Schlechtes Wetter

Momo ist ein schön-Wetter-Pferd!
Ursprünglich habe ich mal die Einstellung vertreten, dass mein Pferd robust gehalten werden soll.Solange es kalt und trocken ist, und nicht allzu windig, geht das auch. Doch sobald es nasskalt und windig ist, möchte Momo lieber rein...

Anfangs dachte ich, sie soll sich mal nicht so anstellen und wird sich schon daran gewöhnen, bei jedem Wetter draußen zu sein. Aber NEIN, Momo möchte bei Schmuddelwetter bitte rein. Das zeigt sie ganz deutlich, indem sie nach wenigen Stunden (oder gar Minuten) am Weidezaun hin-und herrennt, um Aufmerksamkeit zu erregen. Da das nicht sonderlich gut für Ihre Sehnen und Gelenke ist, habe ich ihr immer ihren Wunsch erfüllt und sie wieder in den Stall gelassen.

So lange in der Box zu stehen ist aber auch wiederum nicht gut für ein Pferd. Also habe ich nach einigem ausprobieren jetzt folgenden Kompromiss gefunden:
Im Sommer steht Momo Tag und Nacht draußen in ihrer Herde. Wenn es mehrere Tage am Stück regnet, darf sie mal über Nacht in den Stall oder bekommt eine Regendecke um.
Im Herbst und Winter steht sie nachts im Stall und tagsüber mit Decke auf der Weide bzw. auf dem Paddock. Natürlich auch in einer kleinen Herde. Wenn kein Gras mehr zum knabbern wächst, bekommt sie zwischendurch etwas Heu und Stroh.
An kalten Tagen behält sie auch im Stall die Decke auf, denn wenn es ihr kalt ist, mag sie weder geputzt werden (das geht dann ÜBERHAUPT NICHT) und auch Reiten kann ich dann vergessen. Sie ist dann so verspannt, dass sie sehr deutliche Abwehrreaktionen zeigt...sie buckelt schon kurz nach dem Aufsteigen. Zwar nicht so, dass ich davon runterfallen würde, aber es zeigt doch, dass der Sattel und mein zusätzliches Gewicht ihr mehr als unangenehm sind.

Aber auch hier finde ich nicht, dass Momo ein "unberechenbares, verrücktes Vollblut" ist, sonder im Gegenteil, sie ist sehr berechenbar und ich kann sie mittlerweile ganz gut einschätzen. Ich versuche immer, ihr zuzuhören und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Dadurch schaffe ich es, mit einem motivierten und (hoffentlich) zufriedenen Pferd zu arbeiten. Das macht sehr viel Spaß, Momo ist die Beste! Smilie by GreenSmilies.com

Montag, 17. September 2012

Kleine Eigenheiten

Momo ist ja manchmal wirklich witzig...
Sie hat (ganz wie ihre Besiterin ;-)) doch einige Eigenheiten, über die ich an dieser Stelle berichten will:

Momo lebt in einer großen Herde mit ca. 20 anderen Pferden. Wenn ich auf die Weide komme, um ein anderes Pferd mitzunehmen oder einem anderen Pferd eine Decke anzuziehen, gestaltet sich das meist sehr schwierig, da Momo mich "beschützt". Sie jagt die anderen von mir weg, denn sie möchte die volle Aufmerksamkeit.
Wenn ich aber nun Momo mit zum Stall nehmen möchte, dann bewegt sie sich nur in Zeitlupe von der Weide weg, denn sie möchte ja ihre Herde nicht verlassen...

Zur Zeit ist sie rossig, dann brauchen wir noch länger von der Weide zum Stall, da wir an der Koppel mit den Wallachen vorbei müssen und Momo dann alle 5 Meter stehenbleiben muss, um zu flirten.
Sie hasst es eigentlich, am Kopf angefasst, geschweige denn geputzt zu werden. Außer sie ist rossig. Dann liebt sie es! Gestern hat sie mir ständig ihren Kopf unter meinen Arm gesteckt und wollte kuscheln!Smilie by GreenSmilies.com

Normalerweise ist Momo beim putzen sehr sensibel, sie mag es nicht besonders, lässt es aber zu und geht immer artig "rum" wenn ich das von ihr möchte.
AUßER sie ist rossigSmilie by GreenSmilies.com
Dann genießt sie es, überall gründlichst gebürstet zu werden und steht wie eine Statue. Und zwar die ganze Zeit. BEWEGEN lässt sie sich dann nicht. Wer an ihr vorbei möchte, muss entweder unterm Bauch durchkrabbeln oder hat Pech gehabt.

Zum Glück hat sie aber außer den eben beschriebenen kleinen Macken auch viele sehr positive Eigenschaften: Sie hat bisher in (fast) keiner Situation panisch reagiert, geht im Gelände aufmerksam aber mutig an allem Fremden vorbei. "Angsthasenpferden" gegenüber zeigt sie, wie man vermeintliche Fluchtsituationen vorsichtig aber mutig "im Sinne des Reiters" Smilie by GreenSmilies.com meistern kann. Manchmal bilde ich mir ein, sie denkt gegenüber sehr schreckhaften Pferden: "Stell dich doch nicht so an"...aber das ist wohl sehr vermenschlicht. Sie zeigt, dass sie mir vertraut und ist somit in (fast) jeder Situation händelbar.
Das Vorurteil gegenüber Vollblütern, sie seien unberechenbar, kann ich in keinster Weise bestätigen. Zwar bin ich immer vorsichtig und gehe kein Risiko ein,(zum Beispiel habe ich mich noch immer nicht getraut, im Gelände zu galoppieren) aber ich habe ein absolut sicheres Gefühl, wenn ich mit Momo zusammen bin.

Auf einer solchen Vertrauensbasis kann unser weiterer gemeinsamer Weg entspannt aufbauen.

Montag, 20. August 2012

Und wieder ein Päuschen...

Ca. 2 Wochen haben wir es geschafft, nach unserem Trainingsplan zu arbeiten (siehe letzter Eintrag).
Es war wirklich toll, wir hatten beide Spaß an der Arbeit und Momo hat Fortschritte gemacht. Wir haben sogar einen richtig tollen, ruhigen Ausritt, vorbei an vielen "Neuheiten" wie z.B. Dorf, Sandweg, weite Fläche, gemeistert. Smilie by GreenSmilies.com

Und weils grade so schön war, kam natürlich wieder was dazwischen Smilie by GreenSmilies.com
Plötzlich ging Momo lahm...zwar nur gaaanz wenig, aber doch merkbar und eindeutig vorne...VORNE??? Das ist neu, sonst hat sie ja immer nur Probleme hinten?! Nagut, dann eben mal genauer nachschauen:
Fazit: leicht angeschwollene Sehne vorne rechts.  Smilie by GreenSmilies.comNa toll...

Also erstmal 1 Woche Pause mindestens, kühlen mit Wasser und Percutin und dann nochmal schauen.
Zum Glück war die Sehne nach 2 Tagen schon wieder normal, aber da mit einem Sehnenschaden nicht zu spaßen ist, bekommt sie dennoch lieber mal 2 Wochen Pause.Sicher ist sicher!

Aber was tun mit einem gelangweilten Pferd, dass man besser nicht bewegen sollte (Auf der Weide hat sie ja eigentlich auch schon genug Bewegung)? Ganz deutlich möchte Momo beschäftigt werden.
Ich habe mich entschieden, mit Momo mal das Clickern auszutesten. Kostet fast nichts und beschäftigt zumindest ihren Kopf. Ich habe mir einen bestellt, der hoffentlich morgen ankommt. Mal sehen, wie sie das wohl findet.
Gestern in der Sahara-Hitze haben wir "Duschen" geübt ;-). Momo hat ist dabei gar nicht so um mich herum getänzelt, wie sonst, wenn ich ihr mit einem Wasserschlauch zu Nahe komme. Ich glaube, sie hat die Abkühlung genossen.

Leider ist ihre schön schlanke Figur schon wieder weg. Nun habe ich also erstmal wieder ein mopsiges VollblutSmilie by GreenSmilies.com
Mehr als eine Woche Pause ist nun auch schon rum, werde ab morgen wieder mit Schritt-Arbeit beginnen und das dann laaaangsam steigern.

Montag, 30. Juli 2012

Trainingsplan

In den letzten Tagen habe ich bemerkt, dass Momo umso motivierter ist, je mehr Abwechslung ich ihr biete...Das wusste ich natürlich auch schon vorher, aber wetterbedingt und aufgrund der Hallenbelegung konnte ich bisher nur relativ wenig im Programm variieren.
Jetzt aber, wo der Sommer sich auch wirklich mal zeigt, sieht unser Wochenplan in etwa so aus:

Tag 1: Longenarbeit (manchmal mit sogenanntem "Körperband")
Tag 2: Reiten in der Halle
Tag 3: Reiten im Gelände
Tag 4: Longenarbeit auf dem Reitplatz
Tag 5: Pause
Tag 6: Reiten in der Halle
Tag 7: Freispringen und/oder Stangenarbeit
Tag 8: Pause

Manchmal gibts auch einen Tag Pause mehr, je nach Lust und Laune. Momo ist richtig konzentriert bei der Sache und gehfreudig. Vollblüter sind eben wirklich gute "Vielseitigkeitspferde", die einfach auch viel Kopfarbeit brauchen.
Demnächst möchte ich auch auf dem Außenplatz reiten, mir fehlt bisher aber noch das entsprechende Begleitpferd. Außerdem steht auch Stangenarbeit unter dem Reiter auf meinem (zukünftigen) Plan.
Ich bin gespannt, wie sich dieser kleine Trainingsplan im nächsten halben Jahr verändert. Ich werde berichten ;-)

Gestern haben wir uns das erste Mal an den Linksgalopp gewagt. Der Rechtsgalopp klappt manchmal schon ganz gut, zumindest habe ich ein sicheres Gefühl dabei. Linke Hand war es mir erstmal wichtig, dass Momo richtig anspringt und vor allem nicht bockt. Und das hat auch geklappt =)
Danach gab es natürlich wieder gaaaanz viel Lob.
Wir wurden auch wieder gefilmt. Ich muss es noch etwas kürzen, aber dann findet ihr es unter "Videos".

Sonntag, 22. Juli 2012

Jetzt aber!

Momo ist wieder fit! Nach einer 2 wöchigen Pause, in der der kleine Husten schön auskuriert werden konnte, scheint meine kleine Heldin wieder gesund zu sein.
Gestern durfte sie sich erstmal in der Halle frei austoben und heute bin ich sie schon wieder kurz geritten. Momo war wirklich motiviert bei der Sache, schön locker und entspannt. Vermutlich ist es ihr doch zu langweilig, "nur" auf der Weide zu stehen ;-) Glück für mich, es würde ja auch keinen Spaß machen, ein Pferd zu reiten, wenn dieses dazu überhaupt keine Lust hat.

Jedenfalls möchte ich in den kommenden Wochen Versuch Nummer 3 angehen, endlich "voll durchzustarten" in Punkto Pferdeausbildung. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben:
Pferd ist motiviert.
Frauchen ist motiviert.
Ein wenig Zeit kann ich mir freischaufeln.
Das Wetter soll gut bleiben (wer`s glaubt ;-)).
Es stehen ausreichend ruhige Pferde als potentielle Begleitung zur Verfügung =).
Sogar der dicke Grasbauch ist weg. (Dafür musste Momo leider etwas hungern...)

Die letzten beiden Punkte sind wichtig, da ich gerne viel ins Gelände reiten und auch bald den Reitplatz nutzen möchte.

Also dann, auf geht`s!
(Ich werde natürlich berichten!)

Dienstag, 10. Juli 2012

Steine im Weg

Leider funktioniert nicht immer alles so, wie man sich das vorstellt.
In der Pferdeausbildung bestimmt immer das Pferd das Tempo, und es war mir schon vor dem Kauf klar, dass es mit Momo ein langer Weg bis zum normalen Reitpferd werden würde. In den letzten Wochen haben wir enorme Fortschritte (und auch ein paar kleinere Rückschritte) gemacht - und nach unserem 1. Galopp und dem 1. Ausritt (siehe Juni-Beiträge) dachte ich, jetzt haben wir es endlich geschafft, die körperlichen Mängel zu beheben und die Psyche zu entspannten und die "normale" Grundausbildung kann beginnen.

Doch leider gibt es jedesmal wenn ich denke: "Jetzt können wir voll durchstarten!" immer wieder kleine und große Steine, die das Vorankommen erschweren:

2 Tage bevor ich Momo von ihrer Vorbesitzerin abholte, hatte ein Weidekollege ihr gegen das Sprunggelenk getreten: 4 Wochen konnte ich eigentlich gar nichts machen, außer Schritt führen. Das war ein schonmal ein schlechter Start. Zum Glück ist aber nichts davon zurückgeblieben!
Im April erst ist Momo mit dem Weidezaun kollidiert (genauer gesagt: Momo hat den Zaun UMGENIETET! es war ein massiver Holzzaun...): 2 Wochen Zwangspause wegen mehreren kleinen und einer großen Wunde. Auch wenn die Pause nur relativ kurz war, mussten wir danach erstmal einen Schritt zurückgehen, bevor wir wieder dort anknüpfen konnten, wo wir vorher waren. (Dabei hatte ich grade das erste Mal Unterricht mit ihr und war stolz wie Oskar, dass ich endlich reiten konnte...)
Jetzt ist Momo mitten im Sommer bei schönstem Wetter krank geworden  Smilie by GreenSmilies.com Sie hustet und hat leichtes Fieber...(Ich glaube es ist eine Nachwirkung der letzten Impfung, die wohl ihr Immunsystem geschwächt hat). Eine "Erkältung" beim Pferd ist nicht weiter tragisch, aber führt mal wieder zu einer Zwangspause. Seit knapp einer Woche hat Momo einen gelben Schein ;-). Morgen versuche ich sie nochmal leicht zu bewegen. Allerdings mache danach ich eine Woche Urlaub, was wiederum Pause für mein Pferdchen bedeutet. (Gut, das bin ich ja selbst schuld...)

So, nun hoffe ich, dass wir nach meinem Urlaub endlich eine laaaaaaaaaange Phase ohne Verletzungen und Krankheiten haben werden und wir wirklich "voll durchstarten" können. Sonst komme ich mit der Planierwalze und mache alle Steine platt !!!! ;-)


Montag, 2. Juli 2012

Der erste Ausritt

Das Wetter war gut, Momo vollgefressen und träge, ein älteres Begleitpferd bereit...ich konnte mich nun also nicht mehr länger ums Ausreiten drücken. Zumal ich ja auch gerne ausreite und meinem Pferdi möglichst viel Abwechslung bieten will. Aber mit dem Wissen im Hinterkopf, dass Momo ein Rennpferd war und möglicherweise auf dumme Ideen kommen könnte, hat meine Angst mich bisher immer noch davon abgehalten, mich ins Gelände zu wagen.

Da wir ja ein "Aufsteigeproblem" haben, sind wir erst in der Halle aufgestiegen. Erstaunlicherweise konnte ich die letzten 3 Male ohne Hilfe aufsteigen!!! =) Danach gings ab in Richtung Gelände:

1. Hürde: An dem Weg zur Koppel (auf der Momos Freundin Hanna wartet) vorbei... -> null Problemo!
2. Hürde: Das erfahrene, ältere Begleitpferd zeigt Nerven und erschrickt andauernd... Momo bleibt ruhig!
3. Hürde: Der erste Trab...Auch hier alles entspannt. Danach war Momo allerdings geringfügig aufgedreht, weshalb wir es bei dem einen Trab belassen habenSmilie by GreenSmilies.com

und dann gings los: Die ersten Regentropfen, mehr Regen, Donner und Blitz, noch mehr Regen...PLATZREGEN...Momo bleibt gechillt, Frauchen somit auch ;-)

So kamen wir nach ca. 40 Minuten völlig durchnässt aber glücklich wieder am Stall an. Natürlich musste ich dann noch Tonnen von Leckerlies in mein Pferd reinschaufeln (...ist ja noch nicht dick genug Smilie by GreenSmilies.com)
Jetzt können die nächsten Ausritte kommen!

Montag, 25. Juni 2012

Spielkind

Ein bisschen Spaß muss manchmal sein.
Gestern hatte ich eigentlich vor, etwas Bodenarbeit nach dem "Longenkurs" mit Momo zu machen. Die Kleine hatte aber andere Pläne:

Ziemlich nass vom Regen musste sie sich erstmal ausgiebigst  im Hallensand wälzen. Nach dem 3. Mal und ihren vorwurfsvollen Blicken, hatte ich dann auch endlich kapiert, dass das lästige Dingda an ihrem Kopf sie dabei stört ;-)
Nachdem sie sich dann ohne Kappzaum auch noch 2 Mal genüsslich gekullert hatte, gab sie mir deutlich zu verstehen, dass sie keine Lust auf arbeiten hat...
Mit gespitzten Öhrchen in meine Richtung mit dem Kopf wackeln heißt: SPIELEN!

Also sind wir gemeinsam kreuz und quer durch die Halle gehüpft, Momo hat jedes kleinste Zeichen zum Galopp dankbar angenommen und die lustigsten Bocksprünge gemacht. Lachende Kinder, der Wind und ein paar Katzen, die ihr sonst nichts ausmachen, wurden zum Schreckgespenst erklärt, die wiederum durch Bocksprünge verscheucht werden mussten :-P

Zum Abschluss konnte ich sie dann doch noch zu etwas "Arbeit" überreden und habe 2 Trabstangen hingelegt, über die sie leicht angeberisch hinweggeschwebt ist. Nachdem sie dabei wirklich sehr motiviert wirkte, habe ich die Trabstangen durch ein Cavaletti ausgetauscht...und siehe da: mein Pferd kann und will springen! Smilie by GreenSmilies.com (Auch entgegen der Aussage der Vorbesitzer, dass sie dazu kein Talent habe...hmpf)

Ich glaube an diesem Tag hatten wir wirklich beide sehr viel Spass miteinander!

Sonntag, 24. Juni 2012

Galöppchen

Nachdem ich die ersten 6 Monate ganz auf das Reiten meines Pferdchens verzichtet habe, mussten wir gefühlt wieder bei 0 anfangen. Da Momo aber schlau ist und schnell lernt, konnten wir mit Hilfe von Ulli schnell zu einem gesunden Laufen unter dem Reiter finden: Schritt und Trab in Dehnungshaltung ist kein Problem mehr, auch wenn es linksherum immer noch viel schwieriger ist, als rechtrum. Ein angedeutetes Aufrichten in eine "Arbeithaltung" klappt auch schon und auch die Schritt-Trab-Schritt - Übergänge schaffen wir jetzt fast immer "über den Rücken". Vor einer Sache hatte ich bisher aber immer noch ziemlich großen Respekt: Einem Rennpferd zu erklären, wie man als Reitpferd galoppiert.

Da mein Stütchen aufgrund ihrer Rasse eine sehr große Galoppade hat, und unsere Halle dagegen ziemlich klein ist, habe ich mich bisher noch nicht an den Galopp getraut.
Ich hatte Angst, dass sie es nicht schafft, mich in der Wendung auszubalancieren und sich dann (wie so oft) mit einigen Bocksprüngen rettet Smilie by GreenSmilies.com
Aber heute hatte ich ein gutes Gefühl, seelischen Beistand von meiner Trainierin und auch Momo war gut drauf, also haben wir es einfach mal versucht. Momo ist heute das erste Mal seitdem sie bei mir ist, mit mir obendrauf galoppiert Smilie by GreenSmilies.com.
Und es hat wunderbar geklappt!... Naja, zumindest besser, als erwartet Smilie by GreenSmilies.com: Momo ist auf Kommando im Rechtsgalopp angesprungen, hat nicht gebockt und sich super wieder zum Trab durchparieren lassen. Auch wenn die Übergänge natürlich noch katastrophal waren, so hatte ich im Galopp selbst ein gutes Gefühl, und nach dem Durchparieren war Momo auch ziemlich schnell wieder zur Dehnungshaltung zu überreden.
Meine Bedenken waren also mal wieder völlig umsonst, aber besser Vorsicht als Nachsicht Smilie by GreenSmilies.com

So, nun seid Ihr auf dem aktuellen Stand unserer reiterlichen Entwicklung. Nur ein passendes Video fehlt noch (Das letzte ist noch von April). Ich hoffe, ich kann bald eines nachreichen...

Dienstag, 19. Juni 2012

Die ersten Schritte in die richtige Richtung

Das Ziel für Momo war klar: Ich wollte sie reiten, so gut wie möglich ausbilden und vielleicht irgendwann mal ein paar kleine Turniere mit ihr starten. Der Weg dahin war mir aber noch nicht so wirklich klar...

Bevor an "Reitpferd" überhaupt zu denken war, mussten erstmal Momo`s physische Zipperlein behandelt werden. Und das waren Einige!
Angefangen bei extrem verspannter Nackenmuskulatur, die den Atlaswirbel immer wieder in die falsche Position gezogen hat, über einen Muskelfaserriss in der Sattellage bis hin zu einer "schiefen Hüfte", lief in Momo`s Körper alles irgendwie quer. Woher die ganzen Probleme bei einem so jungen Pferd herrührten kann ich nicht genau sagen, ich vermute aber, dass ein unpassender Sattel in Verbindung mit einer nicht pferdegerechten Reitweise die Ursache waren.
Meine Osteopathin Jana war unzählige Male da und hat massiert, Blockaden gelöst und mir auch sehr viel beigebracht, damit sie nicht wegen jeder Kleinigkeit wiederkommen muss ;-).
Auch der Tierarzt war da um abzuklären, ob die Verletzung von der Rennbahn bleibende Schäden verursacht hat (zum Glück nicht)

Leider hatte sich Momo schon eine ungesunde Laufweise angeeignet, um sich zu schonen, die es nun nach den ganzen Behandlungen galt, ihr wieder abzugewöhnen und in ein gesundes Laufen umzuwandeln.
Nur wie? Da die Vorbesitzerin sagte, sie lasse sich super longieren, habe ich es zunächst damit versucht, doch ohne den gewünschten Erfolg...Ja, Momo hört auf die Kommados "Schritt", "Trab", "Galopp" aber mit gutem Laufen hatte das nichts zu tun, denn sie schredderte nur so um die Kurve, von Biegung keine Spur, Kopf hoch, Rücken weg...

Durch Jana kam ich dann auf die Internetseite von B. Teschen ("Wege zum Pferd") und lernte dort eine Art des Longierens kennen, die mir sinnvoll und pferdefreundlich erschien. Ich kaufte also den Longenkurs und arbeite seitdem danach. Das brachte endlich die ersten Erfolge! Die richtige Muskulatur baute sich langsam auf, Momo lernt, auch ihr linkes Hinterbein schmerzfrei zu benutzen und weiß, dass "vorwärts-abwärts" zunächst einmal gut für sie ist. Taktfehler hat sie heute so gut wie keine mehr.

Seit ein paar Monaten kann ich sie nun reiten, sie hat einen extra angepassten Sattel und seitdem keinen Sattelzwang mehr. Sie lässt mich in Ruhe aufsteigen und auch die Bocksprünge sind seeehr selten geworden.
Ich habe eine tolle Reitlehrerin gefunden, die mich unterstützt. Durch Ulli bin ich ein wenig von meinem klassischen "FN-Weg" abgekommen und ergänze meine "normale" Reitweise nun mit Elementen von Philippe Karl. Solchen "alternativen Reitweisen" stand ich bis vor Kurzem immer sehr skeptisch gegenüber, die Erfahrung mit Momo zeigt mir aber, dass eine sinnvolle Kombination aus verschiedenen Lehren durchaus zielführend sein kann.
Wir sind also auf dem richtigen Weg, auch wenn ich nicht genau sagen kann, welcher Weg es ist. Es ist eben eine Kombination aus für mich und Momo sinnvollen Bausteinen.

Auf der Seite "Wege zum Pferd" gab es ein tolles Forum, in dem man sich über die Erfahrungen im Longieren und auch im Reiten austauschen konnte. Dort habe ich Tagebuch über Momo`s Fort- und Rückschritte geführt. Leider wurde das Forum nach einem Hackerangriff geschlossen. Da mir das Tagebuch immer sehr geholfen hat, strukturiert zu arbeiten und Dinge nochmal nachzulesen, habe ich mich zu diesem Blog entschieden. Ich hoffe, dass sich mit der Zeit einige Leser finden, die mich mit Anregungen, Lob und Kritik unterstützen werden.

Montag, 18. Juni 2012

Momo`s Weg direkt in mein Herz

Eigentlich wollte ich gar kein Pferd kaufen...

Ich arbeite auf einem Ponyhof in Norddeutschland, und wir suchten noch ein Großpferd für unsere größeren Reitschüler. Meine Chefin hörte von einem Bekannten, dass er ein Pferd zum Verkauf hatte und so musste ich dorthin zum Anschauen und Ausprobieren.

Schon als ich Momo zum ersten Mal sah, wusste ich, "die ist nichts für unseren Betrieb". Als ich sie von der Weide holte, wusste ich zum 2. Mal, dass sie sich definitv nicht für unseren Betrieb eignet, denn sie konnte nicht mal vernünftig Schritt gehen und zeigt deutlich einen Taktfehler.
Beim Putzen und Satteln bestätigte sich mein Gefühl dann zum dritten Mal, denn sie war sehr unruhig und zickig und hatte offensichtlich Stress beim Satteln.
Der Stallbesitzer, der uns die Stute zeigte, sagte mir dann, dass sie auch beim aufsteigen nicht stehenbleibt und wenn man dann sitzt, würde sie erstmal einen kleinen Bocksprung machen...na super!

Ich hatte schon gar keine Lust mehr (und auch etwas Angst), dieses Pferd, das sich ja sowieso nicht für die Reitschule eignete, zu reiten. Aber jetzt waren wir schonmal soweit, da traute ich mich auch nicht mehr, einen Rückzieher zu machen.
Das Aufsteigen gestaltete sich tatsächlich sehr schwierig, der Stallbesi hielt Momo fest, meine Kollegin half mir per Räuberleiter im Laufen hinauf, kaum dass ich saß, machte Momo den angekündigten Bocksprung.
Der Reitplatz war auch recht abenteuerlich, eher ein rechteckiger Auslauf über den in der einen Ecke Hühner liefen, an einer Seite stand ein Kaltbluthengst mit einer Sute auf der Koppel, die er natürlich auch genau in dem Moment decken musste. An der gegenüberliegenden Seite grenzte die Fohlenkoppel an den "Reitplatz", auf der die Kleinen natürlich ordentlich tobten.
*...hilfe?* Smilie by GreenSmilies.com

Ich bin dann erstmal ziemlich lange Schritt geritten, wobei Momo zum Glück brav war und sich nicht beirren ließ. Außerdem vertraute sie mir von Minute zu Minute mehr und entspannte sich zunehmend.
Trab und Galopp funktionierten dann auch ohne weiteren Zwischenfälle, ich konnte immerhin die Gangart und die Richtung bestimmen (mehr allerdings trotz angeblichem "Profiberitt" nicht). Momo lief aber nicht taktrein, der Taktfehler aus dem Schritt zeigte sich auch im Trab.
Mittlerweile fanden dann auch meine Kollegin und mein Freund, dass sich dieses Pferd nicht als Reitschulpferd eignet.

Meine Kollegin war es dann auch, die mir in den Kopf setzte, dass Momo doch genau das richtige Pferd für mich sei, ich wollte ja schließlich immer eine Trakehnerstute und ein Vollblut sei da ja nicht soweit von entfernt (?!)

Am nächsten Morgen wachte ich auf und hatte nur einen Gedanken: MOMO! -> meins!!!
Dieses Pferd wollte ich haben. Ich war also ein paar Tage später nochmal dort und besuchte Momo auf der Weide....als ich auf sie zuging, hat sie leise gebrummelt *seufz*, damit war für mich alles klar. Egal wie verkorkst und kaputt sie ist, ich möchte, dass sie mein Pferd wird.
Um aber doch nicht nur nach Bauchgefühl, sondern auch mit Verstand (ha ha) zu entscheiden, habe ich sie von einer Osteopathin untersuchen und mich von ihr "beraten" lassen. (Danke Jana, dass du noch ein kleines Fünkchen Hoffnung gesehen hast, Momos 1000 Wehwehchen in den Griff zu bekommen!)

Nachdem ich also noch einige Nächte über meine ohnehin schon gefällte Entscheidung geschlafen hatte, unterschrieb ich den Kaufvertrag und kann mich seitdem Pferdebesitzerin nennen.

(An dieser Stelle muss ich unbedingt noch meinen Eltern danken, die Momo dann letztendlich doch noch gesponsert haben, sodass mein Erspartes für osteopatische Behandlungen und die Ausrüstung verwendet werden konnte. DANKE!!!)