Montag, 18. Juni 2012

Momo`s Weg direkt in mein Herz

Eigentlich wollte ich gar kein Pferd kaufen...

Ich arbeite auf einem Ponyhof in Norddeutschland, und wir suchten noch ein Großpferd für unsere größeren Reitschüler. Meine Chefin hörte von einem Bekannten, dass er ein Pferd zum Verkauf hatte und so musste ich dorthin zum Anschauen und Ausprobieren.

Schon als ich Momo zum ersten Mal sah, wusste ich, "die ist nichts für unseren Betrieb". Als ich sie von der Weide holte, wusste ich zum 2. Mal, dass sie sich definitv nicht für unseren Betrieb eignet, denn sie konnte nicht mal vernünftig Schritt gehen und zeigt deutlich einen Taktfehler.
Beim Putzen und Satteln bestätigte sich mein Gefühl dann zum dritten Mal, denn sie war sehr unruhig und zickig und hatte offensichtlich Stress beim Satteln.
Der Stallbesitzer, der uns die Stute zeigte, sagte mir dann, dass sie auch beim aufsteigen nicht stehenbleibt und wenn man dann sitzt, würde sie erstmal einen kleinen Bocksprung machen...na super!

Ich hatte schon gar keine Lust mehr (und auch etwas Angst), dieses Pferd, das sich ja sowieso nicht für die Reitschule eignete, zu reiten. Aber jetzt waren wir schonmal soweit, da traute ich mich auch nicht mehr, einen Rückzieher zu machen.
Das Aufsteigen gestaltete sich tatsächlich sehr schwierig, der Stallbesi hielt Momo fest, meine Kollegin half mir per Räuberleiter im Laufen hinauf, kaum dass ich saß, machte Momo den angekündigten Bocksprung.
Der Reitplatz war auch recht abenteuerlich, eher ein rechteckiger Auslauf über den in der einen Ecke Hühner liefen, an einer Seite stand ein Kaltbluthengst mit einer Sute auf der Koppel, die er natürlich auch genau in dem Moment decken musste. An der gegenüberliegenden Seite grenzte die Fohlenkoppel an den "Reitplatz", auf der die Kleinen natürlich ordentlich tobten.
*...hilfe?* Smilie by GreenSmilies.com

Ich bin dann erstmal ziemlich lange Schritt geritten, wobei Momo zum Glück brav war und sich nicht beirren ließ. Außerdem vertraute sie mir von Minute zu Minute mehr und entspannte sich zunehmend.
Trab und Galopp funktionierten dann auch ohne weiteren Zwischenfälle, ich konnte immerhin die Gangart und die Richtung bestimmen (mehr allerdings trotz angeblichem "Profiberitt" nicht). Momo lief aber nicht taktrein, der Taktfehler aus dem Schritt zeigte sich auch im Trab.
Mittlerweile fanden dann auch meine Kollegin und mein Freund, dass sich dieses Pferd nicht als Reitschulpferd eignet.

Meine Kollegin war es dann auch, die mir in den Kopf setzte, dass Momo doch genau das richtige Pferd für mich sei, ich wollte ja schließlich immer eine Trakehnerstute und ein Vollblut sei da ja nicht soweit von entfernt (?!)

Am nächsten Morgen wachte ich auf und hatte nur einen Gedanken: MOMO! -> meins!!!
Dieses Pferd wollte ich haben. Ich war also ein paar Tage später nochmal dort und besuchte Momo auf der Weide....als ich auf sie zuging, hat sie leise gebrummelt *seufz*, damit war für mich alles klar. Egal wie verkorkst und kaputt sie ist, ich möchte, dass sie mein Pferd wird.
Um aber doch nicht nur nach Bauchgefühl, sondern auch mit Verstand (ha ha) zu entscheiden, habe ich sie von einer Osteopathin untersuchen und mich von ihr "beraten" lassen. (Danke Jana, dass du noch ein kleines Fünkchen Hoffnung gesehen hast, Momos 1000 Wehwehchen in den Griff zu bekommen!)

Nachdem ich also noch einige Nächte über meine ohnehin schon gefällte Entscheidung geschlafen hatte, unterschrieb ich den Kaufvertrag und kann mich seitdem Pferdebesitzerin nennen.

(An dieser Stelle muss ich unbedingt noch meinen Eltern danken, die Momo dann letztendlich doch noch gesponsert haben, sodass mein Erspartes für osteopatische Behandlungen und die Ausrüstung verwendet werden konnte. DANKE!!!)

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